Success Story RWE POWER AG
Die RWE Power AG verarbeitet am Standort Frechen bei Köln jährlich 5,15 Millionen Tonnen Rohbraunkohle zu rund 900.000 Tonnen Braunkohlenstaub und 1,1 Millionen Tonnen Brikett. In einem zweiten Betriebsbereich produziert das werkeigene Kraftwerk unter Einsatz von Brikettierkohle jährlich 0,983 TWh elektrische Energie. Für die 24-Stunden-Produktion beider Bereiche ist eine ausfallsichere Druckluft-Versorgung unverzichtbar. Diese wird in einer zentralen Station von drei ölfrei verdichtenden, drehzahlgeregelten Aerzener Schraubenverdichtern erzeugt: zwei Anlagen für die Grund- und Spitzenlast, die dritte als Redundanz. Anschließend wird die Druckluft in drei wassergekühlten Adsorptionstrocknern auf einen Drucktaupunkt von -80 °C getrocknet, getrennt als Arbeits- und Instrumentenluft in zwei Druckluftbehältern vorgehalten und anschließend in zwei getrennte Betriebsnetze eingeleitet. Die Station wird mit einem Druck von 6,5 bar gefahren, weil nur dann eine einwandfreie Funktion der angeschlossenen Verbraucher im gesamten Netzbereich gewährleistet ist.
Doppeltes Dilemma
Dieses Gesamtkonzept wurde 2012/2013 systematisch durchleuchtet. Dabei wurde eine Leckage im Kühlwassersystem der drei Adsorptionstrockner festgestellt, die nur bei Stillstand aller drei Trockner behoben werden konnte. Da die Druckluft aber nicht ungetrocknet in die Netze eingespeist werden konnte, bedeutete der Stillstand der Trockner auch einen Stillstand der Kompressoren, der Druckluftversorgung und damit der gesamten Produktion.
Außerdem ergab die Untersuchung, dass auch im Bereich des Brand- und Sachwertschutzes Nachrüstungen erfolgen mussten, die nur während einer kompletten Stillsetzung des elektrischen Schalthauses über mindestens zwei Tage durchzuführen waren. Somit stand auch die elektrische Versorgung der werkseigenen Druckluft- Station während des Reparaturzeitraums nicht zur Verfügung. Für den Reparaturzeitraum musste eine externe Notversorgung her.
Seit vielen Jahren arbeitet die Brikettfabrik Wachtberg mit der Aerzener Maschinenfabrik zusammen, denn Aerzener Verdichter arbeiten nicht nur in der zentralen Druckluft-Station, sondern auch in der Entaschung. So wurde gemeinsam mit Aerzen nach Lösungsmöglichkeiten gesucht.
Eine wichtige Rolle bei der detaillierten Planung und Realisierung des gesamten Projektes spielte neben dem Aerzener Vertriebsbüro West in Velbert die Aerzener ochter Aerzen International Rental (AIR). Das Unternehmen mit Hauptsitz im niederländischen Duiven hat sich mit einem umfangreichen Maschinenpark auf die Notversorgung von Industrieunternehmen mit Druckluft spezialisiert. Es ist rund um die Uhr erreichbar, erstellt Notfallpläne, liefert und installiert die benötigten Anlagen mit eigenem Personal, verkabelt sie, schließt sie elektrisch und an das Rohrnetz an und nimmt sie in Betrieb.